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Pressemitteilung

Politischer Aschermittwoch der ÖDP Kreisverband Rosenheim

Landkreis Rosenheim Spitzenreiter bei Zunahme der Gewerbeflächen Alfred Ringler, Leiter der der Projektgruppe für Landschafts- und Artenschutz war Gastredner beim Politischen Aschermittwoch der Ökodemokraten in Rosenheim. Er sprach von „Hyperaktivität in punkto Flächenverbrauch“ in Kreis und Stadt Rosenheim. Der Rosenheimer Landkreis sei absoluter Spitzenreiter in Bayern, was den Zuwachs an Gewerbeflächen betrifft und überträfe sogar den Oberbayerntrend, der immer noch besorgniserregend sei

von links nach rechts: Kreisrat Josef Fortner, Referent Alfred Ringler, Kreisrätin Christine Mehlo-Plath, ÖDP-BUVO-Mitglied Ludwig Maier

 

 

 Diese

Entwicklung bewirke nicht nur einen Verlust an heimischen Pflanzen- und

Tierarten und teilweise auch an heimischen Bodendenkmälern, es steige dadurch

vor allem die Hochwasserwahrscheinlichkeit und dies nicht nur in flussnahen

Gegenden, wie eine Aufnahme aus Prutting unter Beweis stellte. Es bestehe ein

unmittelbarer Zusammenhang zwischen verdichteter Bauweise und dem Ansteigen des

Grundwasserspiegels, so Ringler. Andererseits sei eine Zersiedelung der

Landschaft ebenfalls nicht wünschenswert, da allein die Erschließung von

solchen Neubaugebieten unverhältnismäßig viel zusätzliche Fläche und Material

verschlinge. Besonders kritisierte er die Ausweisung von Neubau- und

Gewerbeflächen in flussnahen Überschwemmungsgebieten aus der Vergangenheit.

Hierbei seien seit 1950 sogar wertvolle Auwaldflächen und Biotope zum Beispiel

an der Mangfall zerstört worden. Ringler untermauerte seinen Bericht

anschaulich mit eindrucksvollen Überschwemmungsfotos aus der Region und zeigte

dabei die wichtigsten Überschwemmungsereignisse seit 1899 auf. Er warb dafür,

den Flüssen wieder mehr Spielraum zu gewähren. „Es gibt keinen absolut sicheren

Deich.“, betonte er. Da auch kleine Nebenbäche bei Starkregen schnell übertreten

können, schlug er vor, diese an mehreren Stellen durch Gräben zu erweitern.

Hier sei Bürgerengagement gefragt. Man könne sich hierbei nicht auf die

Behörden verlassen.

 

Ludwig Maier, Landwirtschaftsexperte und

Mitglied des ÖDP-Bundesvorstands, hob die Bedeutung des Regenwurmbesatzes im

Ackerboden hervor, da sie für die Wasseraufnahmefähigkeit des Erdreichs wichtig

sei. Eine Intensiv-Landwirtschaft verhindere durch die Bodenverdichtung eine optimale

Regenwurmdichte.

 

Der ÖDP-Kreisvorsitzende Josef Fortner wies in

seinem Co-Referat auf die Straßenneubauprojekte in der Region hin, die sich aus

dem Bundesverkehrswegeplan ergeben und einen weiteren Flächenverbrauch nach

sich ziehen würden. Dieses Jahr würden wichtige Entscheidungen fallen, wobei

auch noch Bürgerbeteiligung möglich sei. Die Veranstaltung endete mit einer

angeregten Frage- und Diskussionsrunde.

 

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